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Tag 3: 25.10.2019 goldener Felsen

Der Tag beginnt früh um 5:00 Uhr. Heute geht es zum goldenen Felsen und wir müssen circa 220 km fahren.

Unser neuer Guide „So“ begrüßt uns in der Lobby. Wir deponieren unser Gepäck im Hotel, denn wir kommen nach einer Übernachtung am goldenen Felsen hierher zurück.

Langsam quält sich unser Fahrer durch den dichten Verkehr in Yangon. Es geht leicht chaotisch zu, aber nichts im Vergleich zu Vietnam oder Kambodscha. Aber irgendwie ist hier immer Rushhour.

Unterwegs machen wir halt an einem vierteiligen/vierseitigen Buddha. Wie soll ich das genauer beschreiben? Es ist eine Statue, die in allen vier Himmelsrichtungen einen Buddha zeigt :-)

Auch hier wieder viele Geschichten zum Leben Buddhas und zur Bedeutung der verschiedenen Wochentage.

Anstatt besser, verstehe ich So immer schlechter. Das liegt nicht zuletzt daran, dass er die letzte Silbe der meisten Wörter einfach verschluckt, beziehungsweise nicht ausspricht. Das ist nicht nur mein Eindruck, sondern er spricht das von sich aus sogar an. In seiner Sprache (burmesisch) ist das ganz normal. Das macht es uns etwas schwer.

Und noch mal: Sein Wortschatz ist sehr gut. Aber die Aussprache macht es schwierig.

Ein Beispiel:

„Because“ spricht er aus „becau“. Und das ist jetzt noch einfach.

Ein Beispiel an dem es vielleicht klarer wird:

Er sagt die ganze Zeit „it’s me“
Aus dem Zusammenhang heraus hat es nie Sinn ergeben und ich habe immer überlegt, was er eigentlich sagen will. Bis mir dann ein Licht aufgegangen ist.

Er meinte immer „it means“. Und danach ergab jeder Satz plötzlich einen Sinn 🤣🤣🤣

„Nice time“ = „night time“


Auf dem weiteren Weg kamen wir an einer Kautschukplantage vorbei. Hier bekamen wir einen kleinen Einblick in die Herstellung von Gummi. Wir erfahren dass der klebrige Saft aus der Baumrinde nur zwischen 01.00 und 04:00 Uhr geerntet wird (ob das stimmt?).Dazu wird die Rinde mit einem scharfen Messer angeritzt und der milchige Saft wird in einer kleinen Schale, die am Baum befestigt ist, aufgefangen. Der Saft ist klebrig, wird in Klumpen getrocknet und danach zu ca. 40x 60 cm großen Matten gepresst und weiter getrocknet. Zum Trocknen werden sie in Räucherkammern aufgehängt. Später hängen sie draußen wie Wäsche auf der Leine. Damit sind sie für den Verkauf bereit. Später werden daraus hauptsächlich Reifen gefertigt.

Weiter geht die Fahrt.

Am Fuße des goldenen Felsen angekommen werden wir wie Vieh auf einen LKW verladen. Die Menschen werden durch Metallgeländer an die verschiedenen Rampen geführt, so dass man sich tatsächlich vorkommt wie bei einer Vieh Auktion. Nur dass wir das Vieh sind. Hört sich schlimmer an, als es ist, aber es sieht schon merkwürdig aus. Aber alles wirklich top organisiert. Von außen ein bisschen chaotisch, aber besser geht es nicht. Auf der Ladefläche befinden sich am Ende circa 50 Personen. Wir sitzen zusammengepfercht auf den Bänken und ich weiß gar nicht wo ich meine Knie hin tun soll. Ich sage mal nicht, wo mein rechtes Knie am Ende war. Ich glaube das ist nicht jugendfrei.

Die Fahrt bis auf den Berg hinauf dauert circa 40 Minuten und ist mehr als abenteuerlich.

Die Straße ist zwar in gutem Zustand, aber die Serpentinen sind so eng und steil, da wird jeder Alpenpass blass. Weiter würde ich darüber gar nicht nachdenken. Vor allem die Rückfahrt wird bestimmt spaßig.

Mit dem Moped hier hoch zu fahren, würde bestimmt richtig Spaß machen. Wobei es teilweise so steil ist, dass man vorsichtig sein muss, nicht ungewollt einen Wheelie zu machen :-)

Oben auf dem Berg angekommen, wimmelt es nur so von Menschen. Geschätzt sind ca. 20 LKW im Dauereinsatz rauf und runter. Es sind mehrere 100 Menschen oben. Und soweit ich das überblicken kann sind wir bis auf ganz wenige Ausnahmen die einzigen europäischen Touristen.

Überhaupt fällt auf, dass es hauptsächlich asiatische Touristen sind, die Myanmar besuchen. Weißbrote mit Fotoapparat um den Hals sind eher kaum zu sehen.

Zuerst im Hotel eingecheckt. Dort oben gibt es nach einem Verständnis 3 Hotels: 1 für Ausländer und 2 für einheimische bzw. asiatische Ausländer. Da wird fein unterschieden.

Wir sind also im "Mountain Top Hotel". Schönes, einfaches Zimmer mit Blick in die Berglandschaft.

Die Temperaturen sind hier oben auf ca. 1.100 m Höhe eher angenehm.

Anschließend machen wir uns durch ein Spalier von Verkaufsbuden ein paar hundert Meter weiter auf den Weg zum goldenen Felsen.

Aktuell ist er bergseits eingerüstet und wird neu vergoldet. Ja, ein bisschen Pech gehört auch dazu. Dafür war die Schwedagon Pagode komplett frei. Und diese wird auch regelmäßig (alle 3 Jahre) renoviert.

Insgesamt ein toller Anblick.

Es gäbe noch viel zu erzählen, aber puh dann würde das ein endloser Beitrag werden.

Stichworte: Dort oben gibt es hinter dem goldenen Felsen eine Siedlung in der permanent Menschen leben. Viele "Pilger" übernachten dort oben unter freiem Himmel. Frauen dürfen den Fels nicht berühren. Man kann sich von 4 Trägern auf einer Sänfte vom Sammelpunkt bis zum Fels tragen lassen.

Es sind auf jeden Fall eine Menge Eindrücke und Geschichten, die man verarbeiten muss.

Ich habe es mir natürlich nicht entgehen lassen und bin direkt an den goldenen Fels. Ein bisschen gestaunt und mir einen goldenen Finger geholt ;-) Ich war dann quasi "Goldfinger" ;-) Ok, der war flach ...

Wir waren dann noch bis kurz nach Sonnenuntergang dort. Am Ende wird der Fels die ganze Nacht beleuchtet.

Zum Abschluss waren wir dann im Hotel essen. Und was soll ich sagen: Jedes Sterne Hotel wir neidisch. Kellner in Weste und mit Fliege. Bedienung konsequent von rechts. So, dass sich Simone sogar einmal erschrocken hat, weil der Kellner sich zum Nachschenken nicht angekündigt hat und sie quasi von hinten rechts vom Fenster aus angesprochen hat. Ich habe es kommen sehen, aber nichts gesagt :-) Sauhund.

Unsere Eintrittskarte war bis zum nächsten Tag gültig, aber wir waren platt und wollten nicht nochmal hinüber laufen. Wir sind davon ausgegangen, dass der goldene Fels immer noch an Ort und Stelle sitzt :-)

Am nächsten Morgen wieder früh raus. Volles Programm.

Kommentare

  1. Hallo Ihr zwei, das hört sich beeindruckend an. Weit weg von Deutschland. Leider sind in Eurem Text immer mal wieder so komische Kästchen - vielleicht Bilder, die nicht rüber gekommen sind ?
    Viel Spaß weiterhin.

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